Regeln brauchen Konsequenzen: „Die hören nicht auf mich“
…sagt die Praxischefin und will wissen, was sie tun kann, damit ihre Mitarbeiter mehr von dem tun, was sie möchte.
Da fallen mir doch gleich ein paar Fragen ein:
Gibt es Regeln?
Werden die Regeln kommuniziert?
Sind für Regelverletzungen Konsequenzen vorgesehen?
Treten die Konsequenzen auch ein?
Jeder Regelverstoß muß Konsequenzen haben. Sonst ist die Regel keine Regel sondern ein Wunsch oder ein Hinweis. Wenn es schwer fällt, bei Regelverstößen diese Konsequenzen durchzusetzen, kann das verschiedene Ursachen haben:
- Der oder die Regelaufsteller/in scheut den Konflikt. – Da könnte Coaching oder persönliche Beratung helfen.
- So ernst ist die Regel nicht gemeint. – Dann läßt man die Regel besser weg oder faßt sie weiter. Bleibt sie bestehen und wird der Umgang damit schwammig gehandhabt, werden auch alle anderen Regeln unglaubwürdig.
- Das Kräfteverhältnis zwischen Regelaufsteller und Regelübertreter ist ungünstig verteilt (z.B.: Der Regelaufsteller ist vom Regelübertreter abhängig.). – Dann ist die Regel keine Regel, sondern ein Wunsch. Eigentlich bestimmt in diesem Fall der Regelübertreter die Regeln.
Fazit: Regeln brauchen Konsequenz. Wer sich beschwert, daß andere immer wieder die Regeln verletzen, hat wahrscheinlich Grund, seinen eigenen Umgang mit Regeln, dem Aufstellen und dem Durchsetzen, zu reflektieren. Erfahrungsgemäß gelingt das allein nur schlecht. Besser ist dazu der Rückschluß mit vertrauten Personen oder professionellen Unterstützern.
Kurztipp: Keine Regel aufstellen, ohne gleichzeitig festzulegen, welche Konsequenzen Regelverstöße haben sollen und wie diese Kosequenzen durchgesetzt werden.