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ZeitPläne funktionieren nicht – ich mache sie trotzdem

Lebenswert Blog

ZeitPläne funktionieren nicht – ich mache sie trotzdem

Zeit-und Aufgabenmanagement sind immer wieder eine Herausforderung. Immer kommt etwas dazwischen. Immer verändert sich etwas. Nie klappt es so wie geplant.

Da kann man schon verzweifeln!
Oder man lässt es frustriert sein und gibt auf.

„Dann werkel ich eben so vor mich hin und komme auch irgendwie zurecht.“ – sagte einmal ein Klient zu mir.
„Oder haben Sie da ein schlüssiges Konzept, das mit Sicherheit dauerhaft funktioniert?“

Nein, das habe ich nicht.

Und trotzdem mache ich Pläne

… immer wieder. Für Projekte, für meinen Tag, für meinen Monat.

Ich habe mit verschiedenen Methoden hantiert: GTD, EKS – und wie sie alle heißen. Zu Beginn hatte ich immer das Gefühl, „diese Methode ist es jetzt, die ist viel besser als die anderen“. Und nach einer Weile bemerkte ich, dass ich mich nicht mehr so genau daran hielt, dass die Routinen sich auswuschen, dass ich mit dieser Methode doch nicht so gut zurecht kam.

Dann kam eine neue Methode und das Ganze begann von vorn: erst Begeisterung, dann funktionierte es eine Weile, dann ging es dem Ende zu.

Zu Beginn machte ich mir noch Vorwürfe, wenn ich nicht durchhielt. Irgendwann schwor ich mir sogar einmal, gar keine Pläne mehr zu machen – doch mit mehreren Wechseln und im Laufe der Jahre ergab sich ein Gedanke:

Es ist ziemlich egal, mit welcher Methode ich plane

… und es ist in Ordnung, auch zwischen den Methoden zu wechseln oder gar eine Melange aus mehreren Methoden für sich selbst zu nutzen.
Wichtig ist, dass die Methode im Augenblick zu mir passt, mir Freude bringt und leicht von der Hand geht. Und dass ich damit größtenteils zufrieden bin.

Und das ist ein wichtiges Wort: größtenteils.
Also: kein Perfektionismus. Kein: “Ich muss hundertprozentig damit zufrieden sein“ – sondern ein entspanntes „Ich komme damit ganz gut zurecht.“

Doch warum planen, wenn es sowieso nicht ganz funktioniert?

Die Planung dient als Orientierung.
Wer nicht plant, kommt schneller vom Weg ab. Wer nicht plant, weiß nicht in welche Richtung er sich räumlich und zeitlich mit dem nächsten Schritt bewegen will.

Und so passiert irgendetwas. Und danach wieder irgendetwas. Und es gibt noch nicht einmal das Korrektiv von: „Eigentlich war es anders geplant.“

Plane unbedingt

… denn schon der Prozess des Planens stimmt dich ein.
Und das Geplante korrigiert dich immer wieder und dient dir als Orientierung.

Wenn du mit der Planung eine rote Linie durch deinen Tag oder einen Monat ziehst, kann es passieren, dass du durch die vielen Veränderungen und das was dazwischen kommt, nie wirklich auf der roten Linie entlang gehst. Aber du wirst über die Zeit näher an der roten Linie sein, als wenn du sie dir gar nicht gezogen hättest.

Das heißt:“ Ja, ich plane.“

  • Ich beginne damit, mir klarzumachen wohin ich will.
  • Dann überlege ich, welche Schritte vom jetzigen Standpunkt aus sinnvoll erscheinen, um dort anzukommen.
  • Und dann gehe ich los.
  • Solange ich mich einigermaßen im Plan bewege, nehme ich leichte Korrekturen vor.
  • Ergeben sich beim Vorangehen durch neue Perspektiven und Gegebenheiten Veränderungen plane ich um – und richte mich damit wieder neu aus.

Ja, auch meine Pläne funktionieren fast nie. Aber sie bringen mich doch voran. Und deswegen werde ich auch in Zukunft planen.