Leipzig
+49 351 - 1605 7121
lemke @ thomashorstlemke.de

Was will ich (wirklich)?

Lebenswert Blog

Was will ich (wirklich)?

Die Frage aller Fragen!

Neulich beim Coaching:
Eine Frau, die mit Kindern arbeitet, möchte ein mehrtägiges thematisches Projekt planen. Sie kommt zu mir, weil sie sich überfordert fühlt. Sie hat eine Menge Ideen, immer mehr Möglichkeiten kommen ihr in den Sinn. Obwohl sie schon immer wieder versucht hat, Struktur in die ganze Sache zu bringen, wird das Chaos nur größer. In 4 Tagen ist Abgabetermin für die Projektbeschreibung.

Nach ihrem ersten Bericht versuche ich zu verstehen, worum es eigentlich geht und frage: „Was ist denn das Ziel des Projektes?“. Als Antwort höre ich, was sie machen will, welche Methoden sie anwenden will und so weiter. Ich frage noch einmal etwas anders: „Was ist Ihr Anliegen mit dem Projekt? Was soll hinterher anders sein, als es jetzt ist? Was wollen Sie bei den Kindern erreichen?“

Sie denkt nach und fängt dann an zu sprechen. Wir sammeln das Ganze, konkretisieren und bringen es auf einen Satz, den sie als Projektziel auf ihr Blatt Papier schreibt.

Dann frage ich, was sie konkret tun möchte, welche Methoden ihr einfallen, welche inneren Bilder sie zur Arbeit mit den Kindern am Projektthema hat. – Dabei nennt sie ähnliche Dinge, wie zu Beginn unseres Gespräches. Meist sind diese jetzt jedoch leicht anders formuliert oder neu gewichtet. Wir schreiben alles auf, strukturieren noch, bringen es in eine Reihenfolge. Der rote Faden ist nun da. – Der Projektplan kommt auf den Weg.

Was brachte den Unterschied?
Zu Beginn hatte die Klientin eine Menge guter Ideen. Manche bewertete sie über, manche wurden zu wenig gewichtet. Sie investierte viel Energie in Details und war unzufrieden, wenn sie spürte, daß sie auf dem Weg zum Projektplan nicht angemessen vorwärtskam.

Mit der klaren Formulierung des Projektzieles, wurde ein Maßstab geschaffen. Die Ideen erhielten einen Bezugspunkt, um den sie gruppiert werden konnten. Details wurden als (später zu klärende) Details erkannt.

Während die Klientin, wie beim Pilzesuchen, anfangs mit ihrem Blick auf die Pilze (Ideen) immer tiefer in den Wald hineinkam und sich im dort fast verirrte, hatte sie nun einen Bezugspunkt, nach dem sie sich immer wieder ausrichten konnte.