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Endlich Ruhe finden

Lebenswert Blog

Endlich Ruhe finden

Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich – ständig am tun, immer beim arbeiten – danach sehnen, endlich zur Ruhe zu kommen? Sind Sie enttäuscht, wenn Sie einmal Ruhe haben könnten, daß Sie dann innerlich nicht auch zur Ruhe kommen? Und dann? – Stehen Sie auf und arbeiten Sie weiter?

Bernd Franzen schreibt in seinem Blog über die Karusselphase: „Hinsetzen, Augenschließen und Ruhe erfahren will (mir) einfach nicht gelingen. Es gibt so gut wie immer diese Karusselphase. Mal kürzer, mal länger…“. – Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Ich würde allerdings nicht sagen, daß das Karussel erst anläuft, wenn ich zur Ruhe finden will und mich hinsetze. Es ist vorher schon da, entspricht allerdings meinem (Arbeits-)Rhythmus und fällt deswegen nicht unangenehm auf. Setze oder lege ich mich nun, um Ruhe zu finden, läuft das Gedankenkarussel noch weiter und braucht eine Weile, meinem Körper zu folgen. Und genau diese Diskrepanz verursacht unangenehme Gefühle.

Vergleichbar ist der Prozeß vielleicht wirklich den Empfindungen beim Karusselfahren. Wer da vom schnell fahrenden Karussel abspringt, spürt auch dieses nachdrehen. Und er weiß, daß es nach einer gewissen Zeit vergehen wird.

Während auf dem Rummelplatz wohl kaum jemand auf die Idee käme, schnell wieder aufs Karussel aufzuspringen, um diese unangenehmen Empfindungen „abzustellen“, passiert das im Arbeitsalltag sehr oft:

Da ist jemand am wirbeln und arbeiten und es ist Zeit für eine Pause. Wenn der Körper sitzt, wirbeln die Gedanken noch etwas nach. Durch die Diskrepanz zum sitzenden Körper wird dies als unangenehm empfunden. Es kommen eine Menge Dinge in den Kopf, die noch getan werden müssen. Statt nun diese Phase einfach auszuhalten und zu warten, bis auch die Gedanken zur Ruhe gekommen sind (was ja etwas Abstand, Ruhe und vieleicht auch Überblick einbringen könnte), wird schnell wieder aufgesprungen und weitergewirbelt. Oft bis zur totalen Erschöpfung.

Also: Wer zur Ruhe kommen will, muß über diese Phase der unterschiedlichen Geschwindigkeiten (Köper sitzt – Gedanken rasen) hinweg. Die Frage ist: Gebe ich meinen Gedanken die Macht, meinen Körper zum weiterwirbeln zu veranlassen oder meinem Körper die Macht, meine Gedanken zu beruhigen?

PS: Gerade heute hatte ich eine Karte mit einem schönen Spruch zum Thema in der Hand. Der Spruch lautete:
Glaube nicht alles, was Du denkst!