Hilfe! Meine Firma läuft schlecht
Anrufer: „Meine Firma läuft schlecht.“
Coach: „Wie meinen Sie das?“
Anrufer: „Na, ich habe zu wenig Aufträge.“
Coach: „Aha. Ich dachte schon, sie wären gestreßt, weil zuviel zu tun ist.“
Anrufer: „Nein….“
„Meine Firma läuft schlecht“ – Die ersten Fragen:
- Was genau läuft schlecht?
- Was läuft zufriedenstellend? (so daß man es kaum spürt…)
- Was läuft richtig gut?
Wer sich Zeit nimmt, diese Fragen zu beantworten, spart sich schon die erste Coachingstunde.
Warum diese Antworten so wichtig sind?
Unsere Schwächen werden wir nicht dadurch los, daß wir gegen sie ankämpfen. Wir können jedoch unsere Stärken so ausbauen, daß die Schwächen überdeckt oder kompensiert werden. Wir können die Schwächen umgehen und dennoch zum Ziel gelangen. Das gilt für Firmen genauso, wie für Menschen.
Dazu gibt es ein gutes Buch: Stärken stärken!
„Aber wenn die Firma nicht läuft, weil ich nicht verkaufen kann, helfen mir die Fragen nichts!“
Doch, schon.
- Wie haben Sie denn bisher versucht, zu verkaufen
- Was sollte bei Ihren Versuchen herauskommen? (Wieviele und welche Aufträge?)
- Wie könnten Sie mit dem, was gut läuft (ihren Stärken) auf anderem Wege das gleiche Ziel erreichen?
Ein praktisches Beispiel
(zugegeben: etwas idealisiert und verkürzt, jedoch zur Veranschaulichung geeignet)
Ihre Firma läuft schlecht, weil Sie zwar gute Ideen haben, wo und wem Ihre Leistung nützlich sein könnte, aber sich nicht trauen, dort vorzusprechen. Alles Organisatorische rund um die Firma, Buchhaltung etc., läuft recht ordentlich, in der fachlichen Arbeit sind Sie hervorragend.
Lösungsmöglichkeit 1: Da Sie wissen, was Sie können und was Ihnen fehlt, gehen Sie mit offeneren Augen durch die Welt. Von Kunden, die doch bis zu Ihnen vorgedrungen sind hören sie, daß sie vorher von einem Kollegen betreut wurden, der in der Anfangsphase gut Kontakt herstellen konnte und Begeisterung bei den Kunden weckte, seine Leistung und vor allem die Nachbetreuung ließen jedoch zu wünschen übrig. Sie könnten jetzt diese Kunden bitten, Sie an andere frustrierte Kunden des Kollegen weiterzuempfehlen oder Sie nehmen Kontakt mit dem Kollegen auf und kooperieren: Er bringt die Aufträge und übernimmt die Kundenkontakte, Sie sorgen für Ordnung im Hinterland und für die Qualität der Leistung.
Hinweis: Falls Sie sich eher in dem verkaufsstarken Kollegen wiedererkennen, könnten Sie sich natürlich ebenfalls einen Kooperationspartner suchen, der das Hinterland betreut.
Lösungsmöglichkeit 2:
Wenn der persönliche Erstkontakt für Sie schwierig ist, suchen Sie alternative Wege, Ihre Leistung bekanntzumachen (Internet, Vorträge, Zeitungsartikel etc.) und stellen genau Ihre fachlichen Stärken heraus. Vielleicht spielen Sie sogar mit Ihren „Schwächen“ („Ich bin zwar nicht so laut wie andere, treffe aber immer den richtigen Ton…“)
Lösungsmöglichkeit 3:
Gehen Sie Ihre Aquise und Ihre Kundenbetreuung genauso an, wie Ihre fachliche Arbeit: Solide, genau, nach Maß, mit Konzept. – Und akzeptieren Sie, daß es etwas Zeit braucht, bis Qualität sich durchsetzt. Fragen Sie gute Kunden nach Empfehlungen.
Lösungsmöglichkeit 4:
………. (fällt Ihnen noch etwas ein?)
Die 3 Lösungsmöglichkeiten sollen keine Konzepte sein, die Sie einfach nachmachen. Das wäre zu platt. Lassen Sie sich davon zeigen, daß es Lösungen gibt, wenn man Sie sucht.
Zu ungenau: „Die Firma läuft schlecht“
- Schauen Sie genau hin, was gut und was schlecht läuft.
- Definieren Sie Ihre Ziele und schauen Sie, welcher Weg für Sie gangbar ist, diese zu erreichen.
- Lassen Sie sich von den Konzepten anderer anregen, aber lassen Sie sich nicht einreden, Sie müßten etwas auf dem gleichen Weg erreichen, wie ein Anderer. Finden Sie Ihren eigenen Weg.
Viele Wege führen zum Ziel!
Und auch für Sie gibt es mehr als eine Möglichkeit, Ihre Firma zum Laufen zu bringen.
Und der letzte Tipp: Nicht nur als Werbung, sondern aus eigener Erfahrung sage ich:
Versuchen Sie es nicht zu lange allein, wenn die Firma schlecht läuft. Holen Sie sich Hilfe, wenn es nicht weitergeht!