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Große Ziele: Große Lust oder großer Frust?

Lebenswert Blog

Große Ziele: Große Lust oder großer Frust?

Wanderer zwischen den Welten: Lernen Sie, die Spannung auszuhalten

Wer große Ziele erreichen und hochfliegende Träume verwirklichen will, muss vor allem Eines können: Spannung aushalten.
Wer dies nicht kann, hebt ab und fällt dann tief oder bleibt resigniert am Boden.

Das lässt sich Sie bei jeder Art von Zielen beobachten: Bei Selbstständigen, die Ihr Unternehmen auf eine neue Ebene heben wollen, bei privaten Zielen, bei Menschen die einen Berufsumstieg planen um endlich in ihrem Traumberuf zu arbeiten und und und…

Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel nennen, was dies verdeutlicht:

Junger Mann will Unternehmer werden

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Stellen Sie sich einen jungen Mann vor, der gerade seinen Beruf erlernt. Er hat den Traum, später einmal ein eigenes Unternehmen zu haben. Das Bild, Unternehmer zu sein, bedeutet für ihn auch, sich tolle Urlaube leisten zu können und in einem großen Haus zu wohnen.

Er hat jetzt drei Möglichkeiten:

  1. Er träumt diesen Traum weiter. Jeden Tag denkt er an sein Ziel und stellt sich vor, er hätte es schon erreicht. Dies soll helfen, so hat er in Erfolgsbüchern gelesen, sein Ziel schneller zu erreichen. Im Laufe der Zeit fangen Traum und Realität an, sich bei ihm zu vermischen. Von seinen ersten Einkünften fährt er gleich groß in den Urlaub. Er mietet sich ein viel zu großes Haus, kann irgendwann die Miete nicht mehr zahlen, borgt sich dafür Geld, bis das ganze irgendwann auf fliegt und er mit Schulden auf der Straße sitzt.
  2. Er denkt weiterhin an seinen Traum und beginnt zu arbeiten. Allerdings, der Arbeitsalltag ist mühsam. Sein Traum erscheint ihm immer unrealistischer. Auch sein Umfeld signalisiert ihm, dass für so einen wie ihn, im Leben nur Arbeit vorgesehen ist. Und er beginnt Stück für Stück seinen Traum zu begraben.
  3. Er beginnt zu arbeiten und pflegt dabei seinen Traum weiter. Er sorgt dafür, dass er jeden Tag gute Arbeit abliefert und nutzt konsequent einen Teil seiner Zeit um sich mit seinem Traum, oder besser gesagt seinem Ziel, zu befassen. Er lernt Dinge, die er später einmal brauchen wird, trifft Menschen, die schon das erreicht haben, was er einmal möchte und erweitert damit seinen Horizont. Parallel dazu geht er jeden Tag seiner ganz normalen Arbeit nach. Das ist nicht immer leicht auszuhalten! Heute eintauchen in die so sehr gewünschte Zukunft und sich morgen früh wieder in der Arbeitsalltagswelt einfinden. Doch er hält diese Spannung aus. Weder hebt er ab, noch beträgt er seinen Traum. So kann er Möglichkeiten erkennen, Chancen ergreifen und sich Stück für Stück seinem Ziel nähern.

Manchmal schwer: Den Kopf im Himmel und die Füße auf der Erde

Wo Menschen erfolgreich sind, egal in welchem Bereich und womit, haben sie genau dies gemeinsam: Sie haben große Ziele, können große Träume pflegen und parallel dazu im Alltag das tun, was zu tun ist.
Sie verzweifeln nicht daran, dass sie jetzt erst dort sind wo sie sind und geben ihre Ziele auf.
Sie tun aber auch nicht so, als wären sie schon dort, wo sie noch nicht sind.
Sie können zu sich selbst und zu anderen sagen: Hier sind wir heute und dort wollen wir hin.

Natürlich, das klingt einfach!

Und ich nehme jedem von Ihnen, liebe Leser, ab dass sie das auch können. – Heute!
Aber können wir es morgen auch noch? Und übermorgen? Und in einer Woche, einem Monat, ja ein ganzes Jahr lang?

Da höre ich dann manchmal Sätze wie diesen: „Vor einem halben Jahr waren wir da und wollten dort in. Bis heute sind wir nur ein ganz ganz kleines bisschen vorangekommen. Ich glaube, das wird nichts.“
Und schon ist jemand bereit, zu resignieren.

Oder es erzählt mir jemand, er wäre schon fast am Ziel und bei genauerem Nachfragen stellt sich das Ganze als Luftnummer heraus.

Was hilft, diesen Unterschied zwischen Heute und Ziel, diese Spannung, auszuhalten?

exponentiell
  • Sich seiner Sehnsucht und dem damit verbundenen Schmerz stellen
    Wenn wir etwas sehr möchten und es nicht haben, tut das auf einer Ebene weh. Wer sich diesem Schmerz nicht stellen will, muss das, was die Sehnsucht hervorruft – also sein Ziel! – begraben oder sich vormachen, er hätte schon das, was er gern will.
  • den Alltag, das Heute, lieben lernen
    Sich verdeutlichen, die Welt der Zukunft hat etwas, was ich jetzt noch nicht habe, aber auch das Heute hat etwas, was die Zukunft nicht mehr haben wird.
  • Sich mit der Entwicklungskurve beschäftigen
    Entwicklung hier verläuft erfahrungsgemäß exponentiell (siehe Bild). Das ist für uns Menschen schwer vorstellbar. Pro Zeiteinheit verläuft die Entwicklung immer schneller. In der ersten Zeit sind also nur sehr kleine Erfolge sichtbar, das kann zu Beginn sehr frustrieren. Die großen Fortschritte kommen später.
  • Sich immer wieder mit dem Ziel verbinden
    Das Ziel nicht aus den Augen verlieren, sondern immer wieder innerlich pflegen um den Kontakt nicht zu verlieren.

Große Ziele = große Spannung!

Ich kann Ihnen an dieser Stelle nur zurufen: „Wenn Sie große Ziele haben, bleiben sie dabei und sorgen Sie dafür, dass Sie weiterhin mit beiden Beinen auf dem Boden stehen!
Pendeln Sie zwischen der Zukunft und dem Heute und trainieren Sie, die Spannung auszuhalten.“

Lernen Sie, spielend zwischen den Welten zu wandern!

PS: Und schildern Sie mir unten bei den Antworten/Kommentaren gern Ihre ErfahrungenIhren Zielen.