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Auf der Suche mit Problem

Lebenswert Blog

Auf der Suche mit Problem

„Ich habe ein Problem.“ beginnen viele meiner Kunden im Gespräch.
Manche sind schon einen Schritt weiter und sagen: „Wissen Sie, ich suche eine Möglichkeit, Dieses oder Jenes zu verwirklichen.“

Erkennen Sie den Unterschied?

Die ersten reden (noch) über das Problem. Die zweiten suchen (schon) eine Lösung. Das meinen die Ersten auch von sich, aber sie beschäftigen sich (noch) mit dem Problem. Eine Lösung ist in den seltensten Fällen dort, wo das Problem ist. Meist ist sie an ganz anderer Stelle und von ganz anderer Art.

Ganz praktisch könnte man sagen: Wer über das Problem redet, schaut in die Welt des Problems. Das ist nicht die Welt, in der die Lösung zu Hause ist.

Natürlich: Man muß auch sein Herz ausschütten. Und um Gewesenes zu verstehen, kann es wichtig sein, darüber zu reden. Deswegen spreche auch ich mit meinen Kunden über Probleme. Allerdings nur solange, bis sie sich davon lösen können und bereit sind, den Blick nach vorn zu wenden. Dann sprechen wir über die Lösung. Zuallererst darüber: „Wofür soll das gut sein?“

Gut kann man diese Dynamik in SystemAufstellungen beobachten. Dort ist manchmal sehr deutlich zu sehen, wie die neue Zukunft schon in Reichweite steht, der Stellvertreter für den Kunden jedoch noch nicht bereit ist, dahin zu schauen. Das ändert sich, wenn der Abschied vom Alten (jetzt zum Problem gewordenen) geschehen ist. Mit einem Mal wendet sich der Stellvertreter dem Neuen zu und ist bereit, sich auf den Weg zu machen.

Was heißt das für den Alltag?

Lösungen finden wir nicht durch reden über das Problem.
Allerdings müssen wir uns solange mit dem Problem beschäftigen, bis wir es (los-) lassen können.
Hilfreich ist es, festzustellen, in welcher Phase wir uns gerade befinden. Sonst suchen wir nach Lösungen obwohl wir noch gar nicht dafür frei sind oder reden zu lange über das Problem, weil wir meinen, wir müßten es nur recht gut verstehen, um eine Lösung zu finden.
Das wäre Energieverschwendung.
Deswegen die wichtigste Frage in diesem Prozess: Wann ist der Moment gekommen, das Problem loszulassen und sich der Lösung zuzuwenden?