Achtung! – Denken Sie in die richtige Richtung?
Unsere Gedanken haben Kraft. Geradezu magische Kräfte werden ihnen manchmal sogar zugeschrieben. Auf jeden Fall jedoch haben unsere Gedanken Auswirkungen auf unser Handeln.
In einer Gesprächsrunde konnte ich in den letzten Tagen live beobachten, wie sich diese Kraft potenzieren und geradezu einen Sog ausüben kann, wenn in einer Gruppe gemeinsam über ein Thema nachgedacht wird. Leider verstärkte er dort die Tendenz der Einzelnen, die Probleme zu sehen. Die Teilnehmer bestätigten sich gegenseitig, daß es wirklich schwierig ist und fanden immer mehr Gründe, warum das so sein muß. Das schaffte Verständnis untereinander und ein Gemeinschaftsgefühl, führte aber nicht zur Lösung.
In welche Richtung der Sog wirkt, ist nicht zuletzt eine Frage der Themenwahl.
Angenommen, Sie wollten für Ihr Angebot mehr Kunden finden. Sie haben es schon eine Weile probiert, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Sie entschließen sich, ihr Schicksal aktiv in die Hände zu nehmen und laden andere Menschen ein, mit ihnen gemeinsam Ideen zu finden.
Die erste Hürde: Das Thema
Sie texten locker flockig drauflos und Ihnen fällt im Umfeld ihrer bisherigen Erfahrungen der Slogan ein: „Der schwierige Weg zu mehr Kunden“
Stop!
Nehmen Sie den nicht! – Wollen Sie wirklich über die Schwierigkeiten sprechen? Wollten Sie nicht eigentlich neue Möglichkeiten finden und Chancen erkennen?
Mit der Wahl Ihres Themas geben Sie Ihren Gedanken und denen Ihrer Mitdenker eine Richtung. Formulieren Sie deswegen zielorientiert. Vielleicht so: „Die richtigen Kunden finden“
Wen laden Sie ein?
Da spielt natürlich wieder Ihr Thema hinein: Wenn Sie dort den Schwerpunkt auf die Schwierigkeiten setzen, sprechen Sie wohl eher Menschen an, die (auch) die Schwierigkeiten sehen. Daß es schwierig ist, wissen Sie jedoch schon selbst. Wer könnte Sie also mit seiner anderen Sicht bereichern?
Laden Sie Menschen ein, die es geschafft haben. Oder wenn Sie in der Formulierung die Schwierigkeiten gern dabei haben wollen: „Menschen, die die Schwierigkeiten überwunden haben.“
Selbstkontrolle
Wenn Sie wissen, daß Sie eher zu Problemgesprächen neigen, als dazu, Lösungen zu finden, schaffen Sie Aussichtspunkte: Lösen Sie sich immer nach 20 Minuten innerlich kurz vom Gespräch und schauen Sie, ob die Diskussion noch auf Ihr Ziel gerichtet ist. Sollten Sie dabei feststellen, daß Sie sich mit den anderen Teilnehmern gerade gegenseitig darin bestärken, daß es wirklich schwierig und schwer ist, Kunden zu finden, sprechen Sie das an. Weisen Sie auf das Ziel der Diskussion hin, neue gangbare Wege zu finden und drehen Sie das Gespräch damit wieder in Richtung Ziel.
Behalten Sie diese Technik auch in Zukunft bei, auch wenn Sie glauben, schon lange zum Lösungsdenker geworden zu sein: Der Sog eines problembehafteten Gesprächs in einer Gruppe kann sehr mächtig sein!
Vielleicht ist es nicht leicht, aber es ist machbar
Das Lösungsdenken verneint nicht, daß es Schwierigkeiten und Probleme gibt. Es bleibt jedoch nicht bei den Problemen stehen.
Lösungsdenker gehen an der Mauer der Probleme entlang, um einen passenden Durchgang zur Lösung zu finden.
Was wollen Sie, Probleme oder Lösungen? Entscheiden Sie sich!